Vesper beim Rohmilchkäsespezialisten
Burrweiler | 11. August 2022
Es ist wie so oft eine spontane Entscheidung. Mit meinem Freund Kuno spaziere ich durch Burrweiler. Es ist früh morgens, doch die Sonne wärmt die Fassaden des Winzerdorfes schon ordentlich auf. Wir kommen an dem Laden vorbei mit der Aufschrift …
Bei meinen Recherchen habe ich schon einiges über diese besondere Adresse gelesen. Wie gesagt, es ist kurz vor neun Uhr, Zeit für ein kleines Frühstück.
Der als Rohmilchkäsespezialist ausgewiesene Hanns Stähle persönlich steht hinter der Theke. Mit einem Schlag fühle ich mich in dem Dorfladen in meine Jugendzeit in den 1960er/1970er Jahren zurückversetzt: ein enger Verkaufsraum, eine gläserne Theke wie damals, die innendrin und obendrauf bietet, was man so braucht, was in der Pfalz beim Frühstück und Abendbrot auf den Tisch kommt, Wurst und die Basis-Backwaren, wobei mich der Kuchen in Form eines Gugelhupfes besonders anlacht. Und Käse. Nur dass hier die Auswahl an Käse größer, ausgefallener ist als das Wurstsortiment.
Das liegt an der Leidenschaft von Hanns Stähle für Käse, vor allem für Rohmilchkäse. Er ist ausgebildeter Molkereifachmann, hat in Sachen Käse die Welt bereist und nennt sich nun Affineur. Das ist jemand, der sich nicht nur in der Käseherstellung und im Geschmack super auskennt, sondern auch genau weiß, wie man Käse fachmännisch aufbewahrt und zu welchem Anlass welcher Käse passt. Deshalb kommen Leute aus der ganzen Region zu Hanns Stähle zum Einkaufen oder zu seinen Veranstaltungen.
Die Auslagen machen Appetit. Ich bestelle ein Körner-Brötchen. Als Belag empfiehlt mir der bekannte Experte den „Comté“, einen Rohmilchkäse aus dem französischen Jura. Zwei schöne Scheiben. Kuno versorgt sich mit einer Laugenstange, ebenfalls mit Käse belegt.
Vor dem Laden nutzen wir die schattige Bank für die kleine Vesper, genießen bewusst jeden Bissen unseres Käsebrötchens und finden es herrlich, hier ganz entspannt zu sitzen.
Adresse: Burrweiler, Hauptstraße 31, Kolonialwaren-lambert.de
Text: Jürgen Cronauer Fotos: Kuno Müller (Nr. 4), Jürgen Cronauer (Nr. 1 – 3)