Eine Familie, die ihren Wein lebt
Zellertal-Zell | 6. Juli 2022 und 22. Oktober 2022
Nach einer Wanderung durchs Zellertal treffen wir am späten Nachmittag in Zell ein und erleben eine herzliche, leckere Verkostung im ECOVIN-Weingut Wick.
Alle aus unserem Kultur- und Wein-Wanderteam sind zum ersten Mal in dem Weingut in dem beschaulichen Dörfchen am oberen Hang des Zellertals. Ich hatte uns bei Winzer Jochen Wick angekündigt. Das wunderbare Sommerwetter erlaubt es uns, draußen zu sitzen. Unser erstes interessante Thema ist jedoch nicht der Wein, sondern das Olivenöl. Als Jochen Wick uns etwas Weißbrot und zwei Dippchen Olivenöl auf den Tisch stellt, sind wir schnell beim Olivenölfest, das Familie Wick mit Olivenölproduzenten, Künstlern und beinahe einhundert Helfern bis vor Corona über 20 Jahre lang im Weingut ausrichtete. Zuletzt kamen 12.000 Besucher „Es war eine unvergessliche Zeit, doch am Ende war es kaum noch zu bewältigen“, meint Jochen Wick.
Zur Überraschung aller holt der sympathische Winzer als erstes eine Flasche „Cremant de Pfalz“ aus dem Kühlschrank. Der extratrockene Rieslingsekt, durch und durch Handarbeit, überzeugt uns ab dem ersten Schluck und landet später bei jedem von uns im Kofferraum. Alles, was wir probieren dürfen, ist Weingeschmack auf hohem Niveau. Man spürt, wie überzeugt Wick von seiner Art der Weinherstellung ist. Bereits seit 1986 haben sich Martina und Jochen Wick aus tiefer Überzeugung dem ökologischen Weinbau verschrieben und sich ständig weiterentwickelt. Sie gehören dem Verband ECOVIN an, da dieser sich auf die biologische, nachhaltige Arbeitsweise im Weinbau fokussiert.
Links: Kuno, Wolfgang, Walter beim Verkosten. Rechts: Mein Favoriten-Dreierpack
Ein weiteres Highlight im dem wertigen Gabriel-Glas ist der Riesling „Schwarzer Herrgott“, Wick´s Kultwein aus der gleichnamigen Grand Cru-Lage. Die kalksteinreiche Erde macht den „Schwarzen Herrgott“ zu einer der bekanntesten Lagen in der Pfalz. Sie befindet sich rund um das Zellertaler Ehrenmal. Für mich ist dieser trockene, gehaltvolle Riesling aus den über 40-jährigen Reben eine köstliche Neu-Entdeckung.
Leider können wir als Autofahrer heute nur eine kleine Auswahl der kunstvoll etikettierten Flaschen testen. Aber, so Wolfgang, unser Kultur- und Weinbotschafter: „Ich bin dankbar, dieses Weingut heute kennengelernt zu haben“.
Mein Blick schweift immer wieder über den paradiesisch anmutenden Hof des dreiseitig umbauten historischen Anwesens. An vielen Stellen werden die Gäste animiert, durchzuatmen, zu entspannen, sich niederzulassen, zu genießen. Während Jochen Wick unsere Bestellungen in Kartons verpackt, entdecken wir in einem Arbeitsraum mehrere junge Schwalben in ihrem Nest. Auch sie fühlen sich an diesem harmonischen Ort sichtlich wohl.
INFO: Weingut Wick, Zeller Hauptstraße 2, 67308 Zellertal, www.weingutwick.com
„Selten habe ich ein Weingut entdeckt, bei dem die Weine, die Landschaft, der Winzer und das Weingut eine so authentische Harmonie ausgestrahlt haben. Eine völlig entspannte Begegnung mit mehreren Überraschungen aus dem Zellertal.“
Jürgen Cronauer
weinstrassenmomente.de
(c) Text und Fotos: Jürgen Cronauer
Zweiter Besuch am 22. Oktober 2022
Zu meinen Entdeckungen des Jahres gehören der prickelnde „Crémant de Pfalz“ und der Riesling aus der Großen Lage „Schwarzer Herrgott“. Um das Weinregal nachzufüllen, machte ich bei prächtigem Herbstwetter einen Abstecher zu dem romantischen Familienweingut im Ortsteil Zell.
Freundlicherweise erlaubten mir Martina und Jochen Wick, einige herbstliche Impressionen auf dem einladenden Anwesen mit der Kamera einzufangen.
Romantische Sitzgelegenheiten und Kunst findet man überall zwischen den historischen Gebäuden.
Gemütlich.
Die Reben reichen bis an die Gebäude heran. So konnte ich den weiten Blick über die bunt gefärbten Rebstöcke genießen. Am Horizont erkennt man das Ehrenmal, das als Wahrzeichen der Weinregion Zellertal bekannt ist.
Ich freue mich nun darauf, das weitere Sortiment des ECOVIN-Weinguts zu entdecken, das als Vorreiter bereits seit 1986 ökologischen Weinbau betreibt.
Dieses Foto entstand auf der Heimfahrt. Unterhalb des Ehrenmals erstreckt sich die bekannte Weinlage „Schwarzer Herrgott“.
(c) Text und Fotos: Jürgen Cronauer